Finale der Herzen, für alle die es nicht bis zum 23. geschafft haben. / Ich im Weihnachtskleid mit Baum.
Junge, Junge. Erst hinke ich hinterher mit der Modell- und Stoffauswahl, und dann blogge ich mal gar nicht zur Entstehung des Kleides... Teilweise könnte das daran liegen, daß ich zunächst mit dem 2. Kleid des vorigen Posts angefangen hatte und mein Probekleid zwar schon vielversprechend war, aber auch noch deutlich angepaßt werden wollte. Der Schnitt ist durchaus anspruchsvoll, die angeschnittenen Ärmel bzw. das Armloch saßen an einer gar nicht vorgesehenen Stelle und ich sah mich vor vielen Stunden des Trial and Error. Als, Deus ex machina, auf einmal doch Peony von Colette bei mir ankam. Das war mir nach der Bestellung nämlich als nicht auf Lager angezeigt worden und so also Vogue...
Ich war in schweren Gewissensnöten. Zwei Probekleider? Zwei Weihnachtskleider? Also insgesamt vier Kleider vor Weihnachten nähen? Und dazu Geschenke für neun Personen basteln? (Dazu muß gesagt werden, daß wir eine 2-bis-3-Geschenke-pro-Person-von-jedem-Politik fahren, was beim Selbermachen richtig in Arbeit ausartet. Die aber natürlich Riesenspaß macht) Ich gestehe: Es gibt jetzt tatsächlich zwei Probekleider, die so sind, daß sie mit nur ein bißchen Aufwand zu "echten" Kleidern werden können. Es gibt ein bis aufs Futter zugeschnittenes, aber noch nicht genähtes Kleid - die Vogue-Variante. Und es gibt ein bis auf den Kummerbund fertiges Peony (da fehlen nur Knopf und Knopfloch, also schnell geschehen), das sowohl Heiligabend als auch am 26. mein Herz erfreute.
Ganz offensichtlich ist Peony für Frauen mit Kurven gemacht, ich mußte an den Abnähern nichts ändern! Dafür habe ich an den Schultern jeweils statt bei 1,5 cm bei 3,5 cm genäht - nennt man das nun eine tiefere oder eine höhere Schulternaht? Egal, damit rutschte also das Oberteil 2 cm nach oben und die Abnäher saßen, wo sie sein sollten. An den Seitennähten mußte ich einiges wegnehmen. Eigentlich passen die Maße genau auf meine, sagt die Schnittbeschreibung, aber ich hatte doch zu viel Platz. Also, damit das Armloch nicht noch mehr Stoff verliert, ab Armloch runter bis Rockansatz verlaufend 2,5 cm wegnehmen. Am Rock entsprechend ebenfalls. Das klingt jetzt mühsam, war's aber gar nicht. Schon gar nicht im Vergleich zu den Änderungen beim Vogue-Schnitt...
Ausschnitt und Rockansatz habe ich mit einer Paspel verziert. Die findet sich beim nicht abgebildeten Kummerbund wieder und war mit dem Nähfüßchen für nahtverdeckte Reißverschlüsse puppig einfach einzunähen. Mit etwas mehr davon hätten auch die Ärmelabschlüsse eine Paspel bekommen, so darf man nicht zu genau innen hinschauen. Da habe ich quietschrotes und ein bißchen blaues Satinschrägband verwendet, um keinen gezickzackten Saum sichtbar zu haben. Das quietschrote habe ich auch für die Kante der Halsauschnittbelege verwendet, mit denen ich wegen der Schulteränderung allerdings noch nicht ganz zufrieden bin. Da moppelt's ziemlich. Beim nächsten Kleid würde ich wahrscheinlich aus dem Kleiderstoff einen breiten Schrägstreifen schneiden und liebevoll um die Kurve legen, dann hätte ich nicht so viele seltsame Kreuzungen und Wellen. Aber das sind Feinheiten, die man von außen nicht sieht.
Durch die Schulteränderung befürchtete ich zunächst, zu wenig Bewegungsfreiheit in den Ärmeln bzw. dem Armloch zu haben. Das ist allerdings nicht der Fall. Eventuell würde ich beim nächsten Kleid die Reih-Markierung etwas erweitern, um den pludrigen Effekt etwas zu schwächen. Obwohl der vielleicht an der eigenen Schulter von oben gesehen stärker ist als von außen.
Übrigens habe ich den Rock um 5,5 cm verlängert, der Saum ist dann 2,5 cm breit. Ich gehe bei Röcken und Kleidern lieber auf Nummer sicher. Ich habe die nämlich am liebsten kniebedeckend oder zumindest -umspielend, und da haben die Schnitthersteller andere Vorstellungen als ich. Dem Saum ging's noch am 24. im Zug an den Kragen:
I proudly present das ganze Kleid an der Frau inklusive Weihnachtsbaum und Krippe:
Zusammenfassung:
Schnitt: Peony von Colette Patterns
Stoff: Bedruckte Baumwolle von Les Tissuts Colbert
Kurzwaren: Paspelband, nahtverdeckter Reißverschluß
Nochmal machen? Ohja! Das Kleid ist saubequem und genau die richtige Mischung aus schlicht, weiblich und irgendwie anders.
Den Rest der Truppe findet Ihr bei Katharina, der ich sehr herzlich für diesen tollen Sew-Along danke. Auch wenn ich still along gesewed habe, war ich ständig auf den Blogs unterwegs und voller Bewunderung!
wow! toller stoff+schöner schnitt=geniales kleid!
AntwortenLöschenund die krippe erst...so schön!
lg katrin
danke für deinen netten Kommentar. Musste mir doch gleich mal deine Peony-Variante anschauen. MIr gefällt die Idee mit der Paspel zwischen Oberteil und Rock.
AntwortenLöschenLieber Gruß, Muriel