Donnerstag, 19. Dezember 2013

Weihnachtskleid-Sew-Along - der fünfte Sonntag

Völlig verspätet und dieses Mal ganz ohne Fotos: Hier ist der Alltag dazwischen gekommen und ich bin erst gestern Abend dazu gekommen, am Kleid weiterzunähen. Wahrscheinlich auch, weil ich plötzlich eingeschüchtert war von meiner (in der Form neuen) Passformsensibilität. Das karierte Kleid hatte ich nach dem vierten Sonntag und einem Tipp von Euch als Kleid tatsächlich aufgegeben, es wird aber als Rock weiterleben. Nach Weihnachten. Das rote Peony hat gestern Abend sein Futter fürs Oberteil bekommen (für den Rock gibt's dann das geliebte Unterkleid), den Reißverschluß und ungezählte Versuche, den Übergang von Rücknaht zu Reißverschluß schön hinzubekommen. Das Reißverschluß-Einnähen ist ja nicht mein Problem, mit dem richtigen Fuß klappt das wunderbar. Aber der Übergang!

Ich bin recht zufrieden. An der Schulter habe ich 1 cm Weite herausgenommen, die Seitennähte statt 1,5 cm steppfußbreit genäht für mehr Bewegungsfreiheit, das wäre aber v.a. an der Taille doch gar nicht nötig gewesen. Der Rock könnte etwas weniger Stoff haben, aber angesichts der weihnachtlichen Schlemmerei und zwei Kleinkindern in nächster Verwandtschaft bleibt das jetzt so. Ich habe am gesamten Oberteil 1 cm in der Länge gekürzt und am Rückteil zur hinteren Mitte hin fürs Hohlkreuz deutlich mehr weggenommen. Das hat dem Rückteil sehr gut getan, ich bin ganz angetan davon. Im Kleiderschrank habe ich einen dunkelblauen Wildleder-Wickelgürtel gefunden, der die Taillen- und Rockweite sehr gut bündelt, und ich werde darüber hinwegsehen, daß meine Stiefel zwar Wildleder, aber schwarz sind... Die Ärmel sind ok, wie sie sind, aber ich würde sie gerne v.a. ab dem Ellbogen nach unten beim nächsten Mal etwas enger nähen. Da muß ich dann experimentieren.

Es fehlen jetzt nur noch Handnähte. Die kommen heute im Zug dran, wenn ich vom tiefen Süden in den hohen Norden der Republik reise. Futter an Taille. Ärmel säumen und aneinander nähen mit dem Futter. Ausschnitt befestigen, momentan stülpt sich das Futter nach außen (gibt's da einen Trick? Ich habe bereits die Nahtzugabe am Futterausschnitt festgenäht, aber das ändert an dem Effekt nichts). Der Rocksaum wird am Zielpunkt der Reise gesteckt und genäht, dafür hatte ich gestern keine Nerven mehr. Aber es sieht gut aus für ein Fertig!-Bild am Sonntag...

Jetzt gehe ich mich einreihen - ob das überhaupt noch jemand sieht?

Montag, 9. Dezember 2013

Weihnachtskleid-Sew-Along 2013 - der vierte Sonntag

Katharina gibt als Motto dieses Mal vor:
Uahh, es passt nicht, das muss ich ändern / Ich habe diese schwierige Stelle gemeistert und bin megastolz! / Soll ich hier noch eine Borte aufnähen, was meint ihr? / Das sieht doch schon ganz gut aus, oder?

Hmmm. Ja, da muß was geändert werden, die schwierige Stelle ist noch nicht gemeistert... Borte - erstmal nicht. Sieht gut aus? Hmmm. Der Rock fällt gar nicht schlecht vielleicht?

Danke Euch für Eure Aufmunterung, Anteilnahme und Tipps vom letzten Mal. Ich habe jetzt einmal Unterkleid und Strumpfhosen drunter angezogen. Der Rücken sieht damit unverändert aus. Laut Fotograf/Handlanger produzierte das Wegfalten vom Rückenteil oberhalb des Taillenbands nur viele andere Falten. Das Kürzen/Einfalten des Taillenbands an der unteren Kante hat ein wenig geglättet, aber so richtig gut ist es trotzdem nicht. Da ist einerseits immer noch zu viel Stoff, der Reißverschluß beult sich, obwohl der Stoff nicht verzogen wurde beim Einnähen. Liegt das am Hohlkreuz? Oder doch zu eng beim Übergang zur Hüfte?



Hier nochmal die Rückansicht ohne Abstecken.
Hier ist das Taillenband zum Teil eingefaltet. Drüber sind weniger Falten und Beulen. Mehr wegfalten?





Seite mit Beulen im Rücken, Band noch nicht eingefaltet. 
Immer noch Beulen, Band weggefaltet.
Das ist die Stelle zwischen Arm und Körper, von der ich sprach: Lange Stoffkante muß um die Ecke genäht werden. Wie macht man das schön?

So sieht das Ganze übrigens von vorne aus momentan. Bißchen bügeln könnte nicht schaden. Ärmel sind noch nicht gesäumt, Rocksaum auch nicht. Und so heftige Oberarme habe ich auch wieder nicht, das sieht mit den eher abfallenden Schultern dann seltsam aus in dem Schnitt. Obwohl das vielleicht von hinten mehr auffällt.

Ihr hört es mir wahrscheinlich an: So richtig glücklich bin ich momentan nicht und habe außer dem Wegfalten an dem Kleid nichts getan. Dazu kommt, daß die Anproben eher unangenehm sind: Ich habe noch kein Futter drin, weil die Paßform noch so gar nicht stimmt. Wolle kratzt, wird heiß und ich fühle mich an Kindertage erinnert... Ich bekomme wegen der eigenartigen Ärmel das Kleid allein nicht zu, brauche also immer den Fotografen als Hilfe, der aber nicht immer da ist. Und wenn er da ist, ist das Licht meist winterlich miserabel. Ich brauche da, ehrlich gesagt, mal zwischendurch ein Erfolgserlebnis, eine sichere Bank sozusagen. Also habe ich einen herrlich leichten, weichen, mittelroten Wollstoff (Schnäppchen vom Restetisch) aus der Kiste geholt und Peony von Colette aufgelegt. Ein Schnittmuster für Kurven, und so ganz uni immer gut. Das Futter konnte dieses Mal beim Zuschnitt nicht wegflutschen, und ich muß kaum etwas am Schnitt ändern. Abnäherspitze nach außen verlegt, am Rock mehr Nahtzugabe für etwaige Hüftanpassungen, Ärmel im schrägen Fadenlauf zugeschnitten für mehr Bewegungsfreiheit. Ich nähe Naht um Naht und überhole mit Peony wahrscheinlich auch dieses Jahr wieder das eigentliche Weihnachtskleid von rechts...


Dienstag, 3. Dezember 2013

Weihnachtskleid-Sew-Along 2013 - der dritte Sonntag

Ja, was soll ich sagen? Ich habe ein paar Fragezeichen im Kopf.

Zunächst einmal das Gute:
1. Blau-Grün ist eine schöne Farbkombination.
2. Warm ist Wolle schon.
3. Die Länge muß ich nicht mehr groß verändern, nur noch den Saum begradigen.
4. Diese Art des Ausschnitts und der Taillen/Bandführung mag ich sehr. Schade, daß meine Bilder dieses Mal zum Großteil saumiese Qualität haben, daran werde ich arbeiten.
5. Die Karos treffen am Oberteil fast aufeinander, damit bin ich im Reinen. Am Rock ist es ok so, nicht ganz optimal, aber vermutlich gar nicht anders hinzubekommen bei der Menge Stoff, die ich hatte.

Aber:
1. Ist der Übergang zwischen Vorderteil und Ärmel bzw. Einsatz tatsächlich wie befürchtet nicht ganz gelungen. Daran kann ich noch feilen. Am einen Teil ist sehr viel Stoff, am anderen eine Ecke, an die der sehr viele Stoff genäht werden muß - wie bekomme ich das ohne Falten hin?
2. Die Paßform stimmt hinten leider gar nicht. Das liegt vermutlich daran, daß ich im letzten Jahr zugenommen habe und der Zuschnitt vor einem Jahr geschah. Das und die Kombination Holhkreuz/ordentlich Po ist natürlich folgenreich, von Zugfalten bis zum Wellen schlagenden Reißverschluß. Ohje.
Nun ist zwar überall 1,5 cm NZ dran, aber viel helfen wird mir das nicht, weil der Schnitt das (m.M.n.) nicht hergibt. Den Reißverschluß habe ich schon füßchenbreit eingesetzt. Seltsamerweise habe ich jeweils 2 cm mehr Weite bei der hinteren Mitte des Rockteils als beim Oberteil, die ich aber ja nicht wirklich nutzen kann.


Bitte entschuldigt, das sind wirklich blöde Bilder, man kann wenig erkennen. Ich bin völlig unbegabt in Bildbearbeitung und habe keine Ahnung, wie ich nachträglich aufhellen kann. Fürs nächste Mal also Tageslichtbilder.





Jetzt ist die Frage:
Was soll ich tun?

Reicht es, wenn ich ab der Taille die 6 Rocknähte plus Reißverschluß jeweils statt 1,5 cm füßchenbreit nähe? Oder sitzt das eigentliche Problem weiter oben, nämlich da, wo wir die unteren Schulterblätter vermuten können bis zur Taille? Dann kann ich da kaum etwas machen. Außer in der hinteren Mitte rechts und links vom Reißverschluß einen Streifen ansetzen, sodass Rock und Oberteil dieselbe Weite haben. Was schwierig sein könnte, weil ich nicht mehr ausreichend Stoff für zwei so lange Streifen habe. Kann man aus der Not eine Tugend machen und mit uniblauem Wollstoff so einen Einsatz machen und den als Saumabschluß nochmal auftauchen lassen? Und eventuell am Ärmel nochmal, als Manschette? Oder sieht das wie gewollt und nicht gekonnt aus? Oder soll ich das Kleid ganz zur Seite legen für bessere, dünnere Zeiten? Oder gibt es eine andere Lösung, auf die ich nicht komme?

Hier ist die technische Zeichnung:


Ich wäre für Rat und Meinung sehr dankbar.

Die anderen Damen und ihre werdenden Kleider findet Ihr hier unter Katharinas Obhut.